LZ Rheinland Nr. 31/2023
HOF & FELD | 39
Gänse: Tierwohl ganz groß
Eine Tierhaltung mit artgerechter Fütterung, viel Auslauf und einem schonenden und stressarmen letzten Weg zum Schlachthof ist das, was Verbraucher und auch Landwirte wollen. Auf dem Betrieb Eßer in Rommerskirchen-Ramrath, der unter dem Namen „Der Gänsepe ter“ bekannt ist, wird hierauf besonders Wert gelegt. Johannes Heer, Landwirtschaftskammer NRW, geht ins Detail.
pflanzt. Der Betrieb Eßer engagiert sich darüber hinaus in der Öffentlichkeitsar beit und führt regelmäßig Besuchergrup pen und Kinder über den Hof. ▶ Schonend bis zum Schluss Im 2020 fertiggestellten Schlachthaus werden saisonal die eigenen Gänse so wie ganzjährig Legehennen und Hähn chen geschlachtet. Sebastian Eßer er klärte, dass die unterschiedlichen Be reiche im Schlachthaus mit unter schiedlichen Bodenfarben gekennzeich net sind, ebenso die Arbeitsmateriali en. „Der Vorteil ist, dass auch fremd sprachigem Personal einfach zu erklä ren ist, wie die Hygieneregeln im Be trieb einzuhalten sind. Wichtig ist, dass
Im Rahmen einer durch die Landwirt schaftskammer Nordrhein-Westfalen organisierten Betriebsbesichtigung für das Netzwerk Fokus Tierwohl berichte te Junior-Betriebsleiter Sebastian Eßer über den Lebenszyklus und die Schlachtung der Weihnachtsgänse, Le gehennen und Hähnchen und gab Ein blick in die breit aufgestellte Vermark tung der unterschiedlichen Produkte. Insgesamt bewirtschaftet der Betrieb Eßer 50 ha Ackerland, wovon etwa 12 ha den Tieren als Auslauf zur Verfügung ste hen. Neben artgerechter Haltung und schonender Schlachtung der Tiere legt die Familie Wert auf aktiven Umwelt schutz: Die Dächer der Ställe sind be grünt, es werden Blühstreifen angelegt und wo möglich Bäume und Hecken ge
unsere Gänse am Tag der Schlachtung sauber und trocken sind, da wir eine gute Betäubung sowie eine bestmögli che Federqualität erreichen wollen.“ Vor der Schlachtung von Gänsen wird der Bestand auf die Vogelgrippe, die so genannte Aviäre Influenca (AI), getes tet. „Man kann optisch nahezu keiner Gans ansehen, ob sie mit dem Virus in fiziert ist oder nicht. Bei der Schlach
Blick auf das Mais feld, das zum Schutz der Gänse gegen den Fuchs mit einem Elektrozaun gesichert ist. Im Hintergrund sind die Ställe zu sehen.
Die Gänse können vom Strohstall in den Auslauf gehen.
LZ 31 · 2023
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