LZ Rheinland Nr. 31/2023

| HOF & FELD 38

Muttertier mit Lämmern.

▶ Kolleginnen und Kollegen zum Mitmachen gesucht

In seinen Funktionen als Vorsitzender der Schafhalter/Ziegenhalter und Züch ter Rheinland-Pfalz (LVSZ) und zweiter Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) ist Neumann in zahlreichen Gremien tätig. Deshalb weiß er auch, was seinen Be rufskolleginnen und -kollegen so unter den Nägeln brennt: „Trotz einiger politi scher Erfolge, wie etwa der Wiederein führung der Weidetierprämie, ist die Stimmung unter den Schaf- und Ziegen haltern momentan gedämpft. Zum einen machen uns die hohen Futterkosten zu schaffen und zusätzlich sorgen wir uns um den Fortbestand der Schaf- und Zie genhaltung. Denn ein Großteil der Be triebsleiterinnen und -leiter sind in den Fünfzigern und potenzielle Betriebs nachfolger sind kaum in Sicht“, be schreibt er die Lage. Das spiegele sich auch in der berufsständischen Ver bandsarbeit wider. Interessenten für ein Ehrenamt sind knapp. Besonders an die jungen Schaf- und Ziegenhalter, die sich bereits für den Beruf entschieden ha ben, appelliert Neumann deshalb, sich mehr in den Berufsverbänden zu enga gieren. Nur so könnten sie die eigene

Damit ganzjährig Schlachtlämmer zur Verfügung stehen, gibt es in der Schäferei drei Lamm phasen: eine im Herbst, eine im Frühjahr und eine im Sommer. Rund um die Lammzeiten unterstützt Marie-Theres Neumann ihren Mann im Schafstall.

Zukunft mitgestalten. „Junge Menschen haben andere Ideen und Wünsche und sie gehen auch mit anderen Kenntnissen an die Problemlösung heran“, hat der Schäfermeister festgestellt. ▶ Raus aus der Komfortzone „Trotz aller Möglichkeiten, die die neu en Medien in Sachen Lobbyarbeit bie ten, nützt es nichts, wenn man die Pro bleme nur intern, in Internetforen und WhatsApp-Gruppen rauf und runter dis kutiert und sich gegenseitig im Frustle vel weiter hochschaukelt. Auch mit De mos lässt sich meist nicht viel bewe gen. Viel wirksamer ist es, mit den Pro blemen und Forderungen des Berufs stands aktiv auf die politischen Ent scheidungsträger zuzugehen und den persönlichen Kontakt mit den Politike

rinnen und Politikern zu pflegen“, so die Erfahrung Neumanns. „Oft sind zwar dicke Bretter zu bohren, aber am Ende hat man doch Erfolg, wie zum Bei spiel beim Schutz gegen Wolfsangriffe in Rheinland-Pfalz: Durch die Auswei sung von Präventionsgebieten werden Herdenschutzmaßnahmen in Rhein land-Pfalz zum Beispiel früher geför dert als in anderen Bundesländern.“ Das Argument vieler junger Berufskolle ginnen und -kollegen: „Ich habe keine Zeit für die Verbandsarbeit“, lässt Wer ner Neumann nicht gelten: „Zeit ist bei uns allen knapp, aber wenn man die Chance hat, die eigene wirtschaftliche Zukunft mitzugestalten, muss man sich die Zeit nehmen“, ist er überzeugt. Wer mehr über den Hof Meerheck wissen möchte, wird auf der Website des Be triebs, www.hof-meerheck.de, fündig. ◀

Auf Wunsch ver schickt Marie- Theres Neumann Fleisch und andere Produkte an ihre Kunden. Der Ver sand erfolgt in einer

Thermobox mit Kühlelementen.

LZ 31 · 2023

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