LZ Rheinland Nr. 31/2023

HOF & FELD | 37

▶ Sicher auf zwei Standbeinen Um ganzjährig Lämmer schlachten und vermarkten zu können, lammen die Mutterschafe in drei Blöcken ab: Die ersten Lämmer kommen von Sep tember bis Oktober zur Welt. Die zwei te Lammzeit fällt in die Monate Febru ar und März. Im Sommer lammt nur noch eine kleine Gruppe Mutterscha fe. „Das klappt aber leider nicht im mer so, wie wir uns das vorstellen. Im vergangenen Jahr haben die Mutter schafe im Sommer wegen der langen Hitzeperiode überhaupt nicht ge bockt, aber dafür im September umso stärker“, berichtet Werner Neumann und meint: „Wenn man in und mit der

Natur arbeitet, muss man damit zu rechtkommen, dass nicht alles nach Plan läuft, und entsprechend flexibel reagieren. Wir sind allerdings froh, dass wir mit der Schafhaltung und dem Ackerbau zwei wirtschaftlich gleichwertige Standbeine haben.“ So hat der Betriebsleiter zwar in den letz ten Dürresommern weniger auf dem Acker geerntet, aber Futter für die Schafe gab es noch: „Ich bin mit mei nen Berufskolleginnen und -kollegen gut vernetzt und man unterstützt sich gegenseitig, beispielsweise konnte ich mit unseren Schafen noch Pferdewei den nutzen, als unsere eigenen Flä chen wegen der Trockenheit schon nichts mehr hergaben.“

schen Feiertagen, werden kaum noch nachgefragt“, schildert die ausgebildete Hauswirtschaftsmeisterin. Vermarktet wird das Fleisch teils über den eigenen Hofladen, teils auf Märk ten. Dazu hat die Schäferei vor rund acht Jahren in einen Verkaufswagen in vestiert, mit dem Marie-Theres Neu mann regelmäßig an den Wochenmärk ten in Koblenz, Ehrenbreitstein und Siegburg teilnimmt. Auf Wunsch ver schickt sie das Lamm- und Rindfleisch auch an ihre Kunden. Der Versand er folgt dann in einer Thermobox mit Kühlelementen, damit die Ware in op timalem Zustand beim Kunden an kommt.

Die Schäferei hält Tiere der Rassen Merinolandschaf und Schwarzköpfi ges Fleischschaf und für die Erzeu gung von Kreu zungslämmern zusätzlich Böcke der Rasse Suffolk.

Werner Neumann ist begeisterter Schäfer und Landwirt. Mit den bei den Standbeinen Schafhaltung und Ackerbau ist das Unternehmen wirtschaftlich robust aufgestellt.

Wöchentlich werden im eigenen Schlachthaus zehn bis 15 Lämmer geschlachtet und zerlegt. Gerade ist Metzger Dirk Weinand bei der Arbeit. Fotos: Annegret Keulen

LZ 31 · 2023

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