LZ Rheinland Nr. 31/2023

| LAND & FAMILIE 52

Eine wahre Pracht ist die Magnolienblüte.

vertragen einen starken Rückschnitt sehr gut. In unmittelbarer Nachbar schaft steht eine über 30 Jahre alte Ka melie, die dank des Schutzes der Hofge bäude und einer Hainbuchenhecke schon manchem Winter getrotzt hat. Die Grenzen des insgesamt 1 400 m² großen Gartens haben sich über die Jahrzehnte nicht verändert, wohl aber die Nutzung: Früher war der Nutzgarten deutlich größer – der einstige Ziergar ten direkt am Haus mit den Magnolien ist über all die Jahre Ziergarten geblie ben. Als ihrer Mutter und ihrer Tante aus Altersgründen die Gartenarbeit zu beschwerlich wurde, übernahm Ursula Adams 1989 einen Teil des Nutzgar tens, im Verlauf der Zeit den ganzen Garten. Wo früher Nutzpflanzen gedie hen, finden sich heute Staudenbeete, die Wildblumenwiese ihrer Nichte, ein Sitzplatz inmitten historischer Kletter rosen, aber auch Obst und Gemüse. Ur sula Adams passt den Garten immer wieder an, so ein Garten ist ja auch nie fertig: „Mein Ziel ist es, dass die Stau den so dicht wachsen, dass kein Un kraut mehr durchkommt.“ Außerdem sind die Staudenbeete farblich sortiert und in der Blütezeit gestaffelt. Jüngst hat sie einen Steingarten für trocken heitsliebende Stauden geschaffen. Aber auch die übrigen Stauden müssen mit den natürlichen Niederschlägen klar kommen, nur in Ausnahmefällen läuft hier ein Kreisregner.

100 Jahre alte Magnolien und mehr

Ursula Adams hat in ihrem Bauerngarten immer was zu tun

sula Adams. Die Bäume sind pflege leicht, ab und zu schneidet die Hobby gärtnerin tote Zweige heraus, viel mehr ist nicht nötig. Der Rasen unter den Kronen wird alle zwei Jahre ge düngt. Dank der flachwurzelnden Mag nolien konnten sich die Krokusse im Gras ausbreiten; Wühlmäuse mögen offenbar das Milieu der Magnolienwur zeln nicht. ▶ Ziergarten einst und jetzt Die Wiese ist in nördlicher Richtung von einem Beet eingerahmt, das Früh jahrsblüher und Schattenstauden be herbergt. Auf der Südseite des Rasens sind mehrfach blühende Rosen mit für Bienen interessanten halbgefüllten Blü ten aufgepflanzt. Sie werden von unten mit einem porösen Schlauch bewässert, was der Laubgesundheit und den Blü ten zugutekommt. Ein weiterer Tipp der erfahrenen Gartenbesitzerin: Rosen

Die Geschichte des Pauenhofes kann Familie Adams bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Noch heute wird das damals erbaute Wohnhaus mit den Stal lungen genutzt. Ein Garten und ein Backhaus gehörten schon immer dazu, ursprünglich zur Selbstversorgung. Im Jahr 1911 pflanzte der Urgroßvater von Ursula Adams zwei Magnolien. Diese in zwischen über 100 Jahre alten Bäume sind die Besonderheit des Bauerngar tens im Kamp-Lintforter Stadtteil Saal hoff am Rande der Leucht. Schatten auf der Wiese des ältesten Gartenteils. Wenn die Magnolien im Frühjahr in ihren zwei Rosatönen blü hen, ist es eine unglaubliche Pracht. „Mein Urgroßvater hat die Magnolien wohl als Sträucher gepflanzt, daher sind sie heute mehrstämmig. Solche Tulpenmagnolien müssen damals eine Seltenheit gewesen sein“, vermutet Ur Im Sommer spenden die beiden pflanz lichen Methusalems angenehmen

Eine gebogene Baustahlmatte mit Folie über spannt bietet Tomaten und Paprika Schutz; im Hintergrund die Blutpflaume, in der eine Kletterrose wächst.

LZ 31 · 2023

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