LZ Rheinland Nr. 31/2023
WICHTIGES IN KÜRZE | 5
ASP flammt wieder auf
Immer weniger Rinder
Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz sind wieder infizierte Schwarzkittel entdeckt worden, in Teilen der Kreise Oder-Spree und Dahme-Spreewald konnten derweil Sperrzonen aufgehoben werden. Foto: imago/imagebroker
Die Zahlen aus den USA und Dänemark zeigen einen Rückgang der dortigen Herden. Foto: imago/Design Pics
es infizierten Wildschweinen gelungen ist, die eingerichtete Wildschutzbarrie re entlang unserer Kreisgrenze zu über schreiten“, erklärte Amtstierarzt Jörg Wachtel. Priorität habe nun, die weitere Ausbreitung der Tierseuche in den Landkreis zu verhindern. Nur wenige Ta ge zuvor hatte Brandenburgs Verbrau cherschutzministerin Ursula Nonnen macher berichten können, dass die ASP bei Wildschweinen in Teilen der zuerst betroffenen Kreise Oder-Spree und Dah me-Spreewald getilgt und Sperrzonen aufgehoben werden konnten. ◀
Rund acht Monate nach dem ersten und bislang einzigen Nachweis der Afrikani schen Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein im Landkreis Oberspree wald-Lausitz sind dort nun wieder infi zierte Schwarzkittel entdeckt worden. Wie der Kreis mitteilte, wurde die Tier seuche bei Großkoschen an der Grenze zu Sachsen bei fünf verendeten Tieren nachgewiesen. Zudem gebe es weitere Verdachtsfälle auf brandenburgischer und sächsischer Seite im Umfeld des Fundorts. „Mit der Bergung der Tiere bei Großkoschen ist es nachgewiesen, dass
In den USA setzt sich der Abbau der Rinderbestände un vermindert fort. Für 2024 zeichnet sich die geringste Rindfleischerzeugung seit zehn Jahren ab. Laut Daten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) gab es zum Stichtag 1. Juli 2023 insgesamt 95,90 Mio. Rinder im Land, das waren 2,7 Mio. Tiere oder 2,7 % weniger als ein Jahr zuvor. Innerhalb von nur vier Jahren haben die US-Farmer rund 7,0 Mio. Rinder abgeschafft. Einen histo rischen Tiefstand hatte die US-Rinderherde 2014 mit 95,0 Mio. Stück, davon ist man nicht mehr weit entfernt. Als Hauptgrund für den massiven Abbau der Rinderbe stände werden in den USA die Folgen von Trockenheit und eine schlechte Grundfutterversorgung genannt. Bei der jüngsten Erhebung wurden in allen Tierkategorien kleinere Herdengrößen festgestellt. Einzige Ausnahme war der Milchkuhbestand, der unverändert blieb. Das immer knapper werdende Rindfleischangebot hat die Preise auf Erzeuger- und Verbraucherstufe bereits in die Höhe getrieben. Es wird mit einem deutlichen Ver brauchsrückgang gerechnet. ◀ zum Stichtag am 30. Juni noch rund 1,45 Mio. Rinder, das waren 2,1 % weniger als zwölf Monate zuvor. Bereits seit Jahrzehnten schrumpft der Rinderbestand stetig und eine Trendumkehr zeichnet sich nicht ab. In allen Katego rien wurden weniger Tiere gezählt. Bei jungen männli chen Rindern bis zu einem Jahr war der Bestandsabbau mit mehr als 6 % im Vorjahresvergleich am stärksten ausgeprägt, was in Zukunft zu einem geringeren Angebot an Ochsen und Bullen für die Schlachtung führen wird. Geringer fiel die Bestandsabstockung bei den Färsen mit 1,6 % auf 622 770 Stück aus. Laut den aktuellen Daten hat sich der Kuhbestand gegenüber der Vorjahreserhe bung nur um 1,4 % auf 625 070 Stück verringert. Bei den Milchkühen hielt sich der Rückgang mit 0,7 % auf 553 260 Tiere in Grenzen. Zu denken gebe jedoch, so die Statistiker in Kopenhagen, dass 2022 trotz bester wirt schaftlicher Ergebnisse auf den Höfen die Milchkuhhal tung rückläufig gewesen sei. ◀ So wenige wie nie Die Zahl der Rinder in Däne mark ist in diesem Sommer auf einen neuen Tiefstand ge sunken. Nach Angaben des na tionalen Statistikamts gab es
Erster Antrag in Europa eingereicht
Erstmals will ein Unternehmen in Europa Fleisch auf den Markt bringen, das künstlich erzeugt wird. Das israelische Start-up Aleph Farms beim Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsi cherheit und Veterinärwesen (BLV) hat einen Antrag zur Zulassung von kultiviertem Fleisch eingereicht. Das Produkt mit der Bezeichnung Aleph Cuts soll gemeinsam mit dem Schweizer Handelskonzern Migros vermarktet werden. Der Vertrieb und die Vermarktung sollen über die Gastronomie erfolgen. Noch in diesem Jahr will Aleph Farms auch in Singapur und Israel mit seinem Kunstfleisch an den Markt gehen, allerdings nur „in begrenzten Mengen und mit aus gewählten Partnern“. Migros hatte 2019 erstmals in Aleph Farms investiert, um die Marktein führung und die Vermarktung von kultiviertem Fleisch voranzutreiben. Laut Aleph wurde seit her eine umfangreiche Verbraucherforschung in der Schweiz durchgeführt, die „eine hohe Af finität zu Innovationen“ zu Tage gefördert habe. Eine gemeinsam durchgeführte Studie habe ergeben, dass 74 % der Schweizer Verbraucher offen für den Genuss von kultiviertem Fleisch seien. Foto: Aleph Farms
LZ 31 · 2023
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