LZ Rheinland Nr. 31/2023
4 | WICHTIGES IN KÜRZE
Nachwachsende Rohstoffe rückläufig
Klagen gegen Glyphosatzulassung Glyphosat wird auch in Deutschland Gegenstand eines Gerichtsverfahrens. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und foodwatch haben jetzt vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig Klage gegen die Zulassung des Herbizids „Roundup PowerFlex“ eingereicht. Sie machen einen Verstoß gegen die Anforderungen der EU-Pflanzenschutz mittelverordnung geltend. Konkret monieren die Be schwerdeführer eine unvollständige Datengrundlage. Sie beziehen sich dabei unter anderem auf eine Veröffentli chung, nach der in der Vergangenheit die Unternehmen Bayer und Syngenta den EU-Behörden Studien zur Ent wicklungsneurotoxizität vorenthalten haben. Darunter war nach Angaben von DUH und foodwatch auch eine Studie zu einem Glyphosat-Salz, die nach Einschätzung der Wissenschaftler auch für das laufende und frühere Genehmigungsverfahren zu Glyphosat relevant gewesen sein könnte. DUH und foodwatch hatten bereits im April angekündigt, auf juristischem Weg gegen die Genehmi gungen von mehreren Pflanzenschutzmitteln vorzuge hen. Nach formalen Widersprüchen beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sind dazu Verfahren beim Verwaltungsgericht Braun schweig vorgesehen. Dort bereits anhängig ist den Orga nisationen zufolge eine Klage gegen das Herbizid „Gardo Gold“. Vom Markt entfernt werden sollen außerdem die Unkrautvernichter „Tactic“ und „Elipris“. ◀
Mais spielte als Pflanze zur Biogasgewinnung mit insgesamt 911 000 ha die führende Rolle. Foto: imago/Martin Wagner
Energiepflanzen bestellte Fläche fiel zur Ernte 2022 der FNR zufolge mit 2,30 Mio. ha deutlich größer aus als die für Industriepflanzen mit 293 000 ha. Dabei wurden Pflanzen zur Biogasge winnung auf 1,41 Mio. ha, Raps zur Bio dieselherstellung auf 665 000 ha so wie Pflanzen für Bioethanol auf 216 000 ha angebaut. Bei den für die Nutzung in der Industrie erzeugten Pflanzen führte Getreide zur Gewin nung von Stärke mit 87 700 ha das Flä chenranking an, gefolgt von Raps zur stofflichen Verwendung mit 75 000 ha und Stärkekartoffeln mit 37 000 ha, mit insgesamt 911 000 ha führt Mais das Ranking bei Energiepflanzen an. ◀
Bodenmarkt schwächer In den Niederlanden haben sich land wirtschaftliche Nutzflächen zuletzt nicht mehr verteuert, sondern ent Der Anbau nachwachsender Rohstoffe ist in Deutschland in den vergangenen Jahren unter dem Strich eingeschränkt worden, nachdem er zuvor deutlich ausgedehnt worden war. Wie aus den Übersichten im aktuellen Bericht „An bau und Verwendung nachwachsender Rohstoffe in Deutschland“ der Fach agentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) hervorgeht, wuchsen nachwach sende Rohstoffe im Jahr 2022 auf 2,595 Mio. ha landwirtschaftlich ge nutzter Fläche. Im Jahr zuvor war mit 2,436 Mio. ha ein Zwischentief ver zeichnet worden. Im Jahr 2017 waren noch auf gut 2,7 Mio. ha nachwachsen de Rohstoffe erzeugt worden. Die mit
Glyphosatgeschäft deutlich rückläufig
ging der mittlere Verkaufserlös für Grünland im Zeitraum von April bis Ju ni 2023 im Vergleich zum ersten Quar
tal 2023 um 1,2 % auf 68 000 €/ha im Durch schnitt zurück. Für Acker land zum Anbau von Silo mais wurde im Mittel 73 000 €/ha gezahlt; das waren 5,8 % weniger als
gegen dem langjährigen Trend leicht verbilligt. Da mit verbunden nahm die Bodenmobilität etwas zu. Das niederländische Kata steramt in Apeldoorn und die Abteilung für Wirt
Die Bayer AG hat ihren Ausblick für das laufende Geschäftsjahr er wartungsgemäß gesenkt. Grund sind nach Angaben des Konzerns vor allem die weiter massiv zurückgegangenen Umsätze mit gly phosatbasierten Produkten. Für 2023 erwartet Bayer nun einen um Währungseffekte bereinigten Umsatz von 48,5 Mrd. bis 49,5 Mrd. €. Die bisherige Prognose auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse des Jahres 2022 reichte von 51 Mrd. bis 52 Mrd. €. Trotz des pessimistischeren Ausblicks legte die Bayer Aktie im Xetra-Handel bis Tag nach der Bekanntgabe der korri gierten Zahlen gegen 11 Uhr im Vergleich zum Eröffnungskurs vom Vortag um 0,8 % auf 52,10 € zu. Offensichtlich hatten die Anleger die neuen Firmendaten bereits eingepreist. Foto: Bayer AG
in den ersten drei Monaten. Gleichzei tig verbilligte sich Bauland im Mittel sogar um 8 % auf 84 900 €/ha. Indes nahm die Bereitschaft zum Verkauf be ziehungsweise Kauf von Feldern zu letzt zu. ◀
schaftsforschung an der Universität Wageningen (WEcR) bezifferten den durchschnittlichen Preis für Agrarland im zweiten Quartal 2023 auf 73 600 €/ha; das waren 7,3 % weniger als im ersten Viertel dieses Jahres. Im Einzelnen
LZ 31 · 2023
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