LZ Rheinland Nr. 31/2023
HOF & FELD | 41
ßend ein Gemisch bestehend aus Wei zen, Gerste, Futterkalk, Sojabohnen, Sojaöl, verschiedenen Mineralien und Ackerbohnen, die in diesem Jahr durch Erbsen ersetzt werden. Zusätzlich ar beitet der Betrieb Eßer mit Knoblauch und effektiven Mikroorganismen zur Magen- und Darmstabilisierung im Tränkwasser, welches über Nippelträn ken und große Freiflächentränken zur Verfügung steht. Nach der Aufzuchtphase können die Gänse wählen, ob sie im Stall bleiben oder den Auslauf nutzen. „Wir bauen je des Jahr mehrere Hektar Mais an, die von den Gänsen abgeweidet werden. Sie fressen zuerst hauptsächlich die unteren Blätter, sodass sich der Kolben weitestgehend normal ausbilden kann“, geht Sebastian Eßer ins Detail. An den ersten Beweidungstagen fährt Eßer mit dem Hoflader täglich einen Streifen Mais platt, damit auch die oberen Blät ter abgefressen werden können und der restliche Mais noch Zeit hat, sich gut zu entwickeln. „Zum Ende der Mast ist vom Maisacker nichts mehr übrig. Die Tiere haben so scharfes Schnabelwerkzeug, dass der Acker hinterher wie gehäckselt aus sieht. Manchmal wundert man sich echt, was Gänse so alles zerkleinern können, leider auch Wasserleitungen im Stall“, so Eßer. Der Mais ist somit Be schäftigungsmaterial und Futter zu gleich. Dieses Jahr baut Eßer erstmalig
gesetz unterliegen, ist eine Kennzeich nung hierbei im Vorfeld nicht erforder lich. „Unsere Hauptkunden sind häufig Allergiker, die das Hühnereiweiß nicht vertragen. Es ist gut, wenn eine Gans 40 Eier pro Saison legt“, so der Junior Betriebsleiter. Die Legegänse verblei ben durchschnittlich bis zu sechs Jahre im Bestand. ▶ Vom Gössel zur Gans Nach der Führung durch das Schlacht haus, welches in unmittelbarer Nähe zu den Freiflächen und Ställen der Gänse steht, ging es zu einem Tunnelstall, in dem einen Tag alte Gänseküken aufge stallt waren. Grundsätzlich werden die se gegen Parvovirose und Escherichia Coli geimpft. „Es ist sehr schwierig, im Juli noch Gössel, sprich Gänseküken, zu bekommen, da die Elterntiere ab dem späten Frühling keine Eier mehr legen. Grund dafür ist die Tageslichtlänge und -intensität“, so Sebastian Eßer. Er er klärte, dass Gösselgruppen, die annä hernd gleich alt sind, nach der Auf zuchtzeit von etwa drei Wochen zusam mengestallt werden. „Kannibalismus oder Federpicken gibt es bei Gänsen nicht.“ Anders sehe es bei den Flugen ten aus, die Eßer nach der Aufzucht der Gänse von Sommer bis Weihnachten zusätzlich hält.
Mais in Kombination mit Ackerbohnen an.
Diese Gössel im Strohstall sind einen Tag alt.
Neben den Maispflanzen erhalten die Tiere in den Ställen zusätzlich Maissila ge und ein Gemisch aus Getreide. Bis zur Schlachtung frisst jede Gans unge fähr 50 kg Futter. ◀
In der Aufzuchtphase erhalten die Gän se ein spezielles Starterfutter, anschlie
Die ersten Maisreihen werden plattgefahren, damit die Gänse auch an die oberen Pflanzen teile gelangen.
Erstmalig wurde dieses Jahr Mais in Kombination mit Ackerbohnen kultiviert.
LZ 31 · 2023
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