LZ Rheinland Nr. 31/2023
| HOF & FELD 16
Gerste: Erträge in den Versuchen gut
Die Wintergerstenernte fiel für die meisten Landwirte erneut sehr zufriedenstellend aus. Wie die einzelnen Sorten in den Landessortenversuchen abschnitten, berichten Johannes Roeb und Heinz Koch, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Wachstumsschub in der Wintergerste führte. Spätestens ab Juni waren be sonders üppig entwickelte Bestände zunehmend auf die Wasserversorgung aus dem Boden angewiesen. Diese war auf mittleren und schweren Standorten fast immer ausreichend, auf leichten Böden hingegen wirkten sich regional ausbleibende Niederschläge teils nega tiv auf die Erträge aus. Lager oder zu sammenbrechende Bestände traten wenn überhaupt erst spät auf. Die Ern te begann im südlicheren Rheinland bereits im Juni und zog sich aufgrund Landessortenversuche in allen nordrhein westfälischen Anbaugebieten sind eine wichtige Grundlage für die regionale Anbau beratung.
Mehltau in anfälligen Sorten wiederholt ausbreitete und verschwand, hielt sich der Befall mit Rhynchosporium durch die feuchtkalte Witterung im Frühling dauerhaft und bestimmte damit die er forderlichen Pflanzenschutzmaßnah men. Bei der Kontrolle der Befallshäu figkeit ließen sich, anders als in den Vorjahren, deutliche Unterschiede in der Anfälligkeit der Sorten gegenüber Rhynchosporium feststellen.
Ausgehend von den bisher gemeldeten Erträgen lässt sich bereits feststellen, dass die diesjährige Wintergerstenern te in Nordrhein-Westfalen zwar nicht auf dem Niveau von 2022, aber deutlich über dem langjährigen Mittel ausgefal len ist. Besonders in der Köln-Aachener Bucht lagen die Erträge vereinzelt sogar über denen des Vorjahres und auch vom Niederrhein sowie aus den süd- und ostwestfälischen Anbaugebieten wird von einer überdurchschnittlichen Ernte berichtet. Die aus dem Münster land gemeldeten Erträge gehen von ei ner überwiegend guten Ernte auf schwereren Böden bis durchschnittli chen Ergebnissen auf leichteren Stand orten, die von der hohen Winterfeuchte weniger profitieren konnten. Die erziel ten Qualitäten waren leicht unterdurch schnittlich bis gut. Die Wintergerstensaison war geprägt von einem ausgesprochen warmen Herbst, der dazu führte, dass sich auch zu standortüblichen Terminen gesäte Bestände sehr schnell und üppig entwi ckelten. Die teils überwachsenen Pflan zen wurden früh von Mehltau und Rhyn chosporium befallen und litten vor al lem auf leichteren Böden unter Stick stoff- und Manganmangel, wenn keine Düngung erfolgte. Während sich der
Dem nassen März und April folgte ein deutlich wärmerer Mai, der zu einem
Gut entwickelte Bestände resultierten in einer überwiegend sehr zufriedenstellenden Ernte.
LZ 31 · 2023
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